Reizvolle Seenlandschaft: Laghi di Fusine im Herbst

Einst aus gewaltigen Gletschern entstanden, ist das Seenjuwel im Norden der Region Friaul-Julisch Venetien ein faszinierendes Schauspiel der Natur. Vor allem im Herbst entfaltet sich ein bunter Zauber und bietet rund um das Wasser mehr als einen magischen Moment.

Am Fuße der Julischen Alpen

Bis hoch zu den Wolken ragt sie empor, die Mangart Bergkette oberhalb der Fusiner Seen. Schützend legen sich deren Ausläufer an das Naturjuwel, so scheint es. Eingebettet in die schroffen Felsen der Julischen Alpen, dem letzten Grün der herbstlichen Almwiesen und endlosen Baumreihen offenbart das Gebiet seinen ganz besonderen Reiz. Die Pracht der dritten Jahreszeit ist im Dreiländereck von Slowenien, Italien und Österreich wohl nirgends näher dran an den Menschen als hier. Naturliebhaber sind überzeugt, dass sich an klaren Tagen das Tor zum Himmel in den smaragdgrünen Spiegelungen des Wassers zeigt.

Überhaupt ist der Talkessel eine Oase der Ruhe, die mit ihrem wunderschönen Panorama die Seiten eines bunten Bilderbuches zum Leben erweckt. Von den Kärntnern auch „Weißenfelser Seen“ genannt, ist deren Ursprung in gewaltigen Gletschern zu finden. Riesige Felsblöcke auf der Landzunge sind heute noch Zeugen der damaligen Zeit, die gut von den Wegen zu sehen sind. Gespeist wird das Kleinod vom wertvollen Nass aus den Hängen der Ponza Grande. Es ist ein wahrer Schatz der Region, der ohne Zweifel sowohl zu romantischen Spaziergängen als auch weiteren Touren verleitet.

Verführung im Indian Summer

Besucher sind sich sicher, die Vergleiche mit kanadischen Bergmotiven aus British Columbia sind nicht weit hergeholt, wenn die herbstliche Farbenpracht in der Landschaft Einzug hält. Wanderungen können sowohl vom „Lago inferiore“, als auch dem ein paar hundert Meter weiter entfernten „Lago superiore“ begonnen werden.

Die Seen sind auch Teil der fünften Etappe des Alpe-Adria-Trails, die von Tarvis bis zum Rifugio Zacchi reicht. Das Wasser lässt sich aber auch in aller Gelassenheit umrunden, ist es doch hervorragend mit angenehmen Wegen verbunden. Vorbei geht es an mit Moos bewachsenen Bäumen durch dichtes Laub, das seinen Weg schon in Richtung Boden gefunden hat. Immer wieder geleitet durch Geländer aus dicken Holzbalken, die Sicherheit geben. Schließlich möchte man nicht in das kühle Nass fallen, das kurz vor dem Winter nur wenige Grade aufweist. Die Enten stört das wenig, denen man beim munteren Plantschen auf einer der gemütlichen Bänke zusehen kann.

Die letzten Taucher sind auch schon abgezogen. Taucher? In der Tat ist die Unterwasserwelt der Laghi di Fusine bis in den frühen Herbstbeginn begehbar. Jedoch nur, wenn gemäßigte Temperaturen herrschen, ähnlich denen eines Indian Summers. Bis Ende August sind die Sichtweiten am besten und nehmen dann stetig mit den Monaten September und Oktober ab. Wer sich auf die Suche nach einer italienisch-alpinen Verführung macht, nimmt den Pfad zum Sella Colrotondo, der auf 1.400 Metern einen wunderbaren Rundumblick garantiert. Besonders spektakulär wird es, wenn der Mittagskogel aus einem Wolkenmeer auftaucht und beeindruckend Präsenz zeigt. Diesen können ambitionierte Geher von dort aus erspähen.

Auszeit für die Sinne

Beim Umrunden der Seen ist gutes Schuhwerk Voraussetzung. Da und dort kann es ganz schön rutschig sein. Belohnt werden Naturfexe mit faszinierenden Augenblicken inmitten farbiger Baumkronen. Wenn das Laub sanft über die Oberfläche des Wassers getragen wird, ist man vollends in den magischen Momenten des Herbstes angekommen.

An wärmeren Tagen lohnt es sich, auch in der „Bar ai sette nani“ einen Espresso zu trinken und dabei die Blicke in die verwunschenen Ecken der Seen gleiten zu lassen. Aber Achtung: Geöffnet ist nur bis Ende Oktober. Mit der Herberge „Edelweiss“ gibt es jedoch auch eine Übernachtungsmöglichkeit für alle, die ihre Auszeit verlängern wollen. Ganzjähriger Restaurantbetrieb inklusive. Alle anderen machen auf dem Nachhauseweg einen Abstecher nach Tarvis, wo am Markt geschmökert und bei einer Pizza die traumhafte Landschaft in den Gedanken Revue passieren kann.

Fotos: © centropa werbung

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