Ljubljanas pulsierende Kultur

Sie ist weltgewandt und steht für Veränderung. Sie bewegt und hält an, wo es notwendig ist. In Sloweniens Hauptstadt Ljubljana verschmilzt Geschichte mit moderner Kunst, das Nationalmuseum mit dem Stadtmuseum. Egal zu welcher Jahreszeit, der Reiz des Urbanen trifft dabei Besucher mit voller Wucht.

Im Takt des Urbanen in Laibach unterwegs

Druckvoll, inspirierend, laut und leise, manchmal unangenehm kantig und plötzlich sanft in der Linienführung. Wenn sich die Scheinwerfer auf Ljubljana richten, drängen moderne Kurven in die Präsenz von Historie. Die Szene und ihre Menschen stehen für Weltgewandtheit und Veränderung. Sind sich gleichermaßen bewusst in ihrer Geschichte und offen für Neues. Kultur ist eine Art zu leben und zu denken, sind sich die Einheimischen sicher. An den Ufern des Flusses „Ljubljanica“ treiben die jungen Wilden die größte Stadt des Landes auf die Überholspur.

Der Reiz der Architektur hat dabei einen gewichtigen Platz. Biete sie doch Bühne für die Bewegung. Wie etwa die Meisterwerke Jože Plečniks, Pionier moderner Konstruktionen. Seine Brücken im Zentrum stellen tagtäglich einen beliebten Treffpunkt dar. Oder die trendigen Markthallen, die die unterschiedlichen Nationalitäten auf den Teller holen. Liebhaber der Klassik verbinden seinen Namen mit dem ehemaligen Kloster des Deutschritterordens, wo zeitgenössische Aufführungen mit Konzerten wechseln.

Wer mehr über den Ausnahmekönner erfahren möchte, besucht das Haus von Plečnik mitsamt spannenden Einblicken über sein Wirken. Der Takt des Urbanen hat hier viele Gesichter.

Auf Augenhöhe mit der Kulturgeschichte

Neben den Läden, Märkten, Cafés und Plätzen sind auch Ljubljanas Museen Drehscheiben der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nicht zufällig also, dass das Slowenische Nationalmuseum in der Muzejska ulica 1 zu finden ist. Auf Augenhöhe mit der Kulturgeschichte zu sein, ist den Einwohnern sehr wichtig. Anzuhalten und nicht zu vergessen, wo es notwendig ist. So fühlen sich Archäologiefreunde sofort in der Sammlung von der Steinzeit bis hin zur Neuzeit zurecht. Absolutes Highlight: das älteste Musikinstrument der Welt, eine 60.000 Jahre alte Neandertaler Flöte aus der Höhle „Divje babe“. Der Ableger des Stammhauses thront im hippen Museumsviertel Metelkova und gibt Einblick über die kreativen Arbeitsweisen Sloweniens in den letzten fünf Jahrhunderten. Authentische Gegenstände inklusive.

Tiefer in die Geschichte eintauchen können Besucher in der Gosposka 15. Hier öffnet das Stadtmuseum ganzjährig immer Dienstag bis Sonntag seine Pforten. Untergebracht im Turjak-Palast, übt die Dauerausstellung der Stadthistorie nach wie vor eine große Anziehungskraft aus. Das älteste mit einer Holzachse ausgestattete Rad der Welt ist hier zu bestaunen. Entdeckt in dem mystischen Laibacher Moor nahe der Stadt. Fans von Zahlen und Fakten lieben die akribische Chronologie, mit der die Zeitspanne bis zur heutigen kulturellen und urbanen Entwicklung dargestellt wird.

Nach dem Durchstöbern der vier Etagen hält das Museumscafé mitsamt des Atriums eine willkommene Stärkung bereit. Bei einem Getränk heißt nun Zurücklehnen, aus einem der großen Fenster in die Ferne zu blicken und das Gesehene im Gedankenspiel noch einmal zu durchleben.

Die Szene blüht

Zurück auf der Straße blüht die Kulturszene an allen Ecken und Kanten auf. Schließlich ist Ljubljana zu jeder Jahreszeit Heimat von hochkarätigen Theaterstätten und Galerien. Wer sich davon überzeugen möchte, besorgt sich Karten für die Oper oder angesagten Vernissagen. Auch eines der ältesten Philharmoniker-Orchester der Erde nennt das urbane Zentrum sein Eigen. Ein Genuss für die Ohren!

Auf dem Bummel durch die Gassen kann ferner Ausschau nach dem „Emona Rundweg“ gehalten werden, der die römische Geschichte der Stadt an 10 unterschiedlichen Denkmälern verbindet. Das „Frühchristliche Zentrum“ präsentiert dazu passend die historischen Überbleibsel römischer Häuser. Und wieder wird er spürbar, der urbane Takt. Ehe man sich versieht, lässt man sich davon mitreißen. Von der pulsierenden Kultur Ljubljanas.

Fotos: www.slovenia.info, Andrej Tarfila, Miran Kambic; Narodni Muzej Slovenije; Mestni Muzej Ljubljana

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